Warum wird belüftet?
Der Phosphoreintrag in den Sempachersee ist mit 4.1 T (2017-2021) immer noch zu hoch. Dies führt zu einem grossen Algenwachstum im Sommerhalbjahr. Die absterbenden Algen sinken ab und zersetzen sich unter Sauerstoffaufnahme in den tieferen Wasserschichten. Die Sauerstoffkonzentration im Tiefenwasser nimmt ab. Eine natürliche Nachlieferung von Sauerstoff ist im Sommerhalbjahr über die Seeoberfläche wegen der Temperaturschichtung nicht möglich. Nur durch künstlichen Sauerstoffeintrag ins Tiefenwasser kann das Sauerstoffdefizit ausgeglichen werden. Gute Sauerstoffverhältnisse über dem Seegrund verhindern auch die ständige Rücklösung von Phosphor aus den Sedimenten.
Geschichte der Seebelüftung
Mit der Seebelüftung werden seit 1984 die Sauerstoffverhältnisse im See wesentlich verbessert. Im Winter wird mit Druckluft die natürliche Zirkulation des Sees unterstützt und im Sommer wurde bis 1996 direkt Reinsauerstoff ins Tiefenwasser eingebracht. Die eingetragenen Sauerstoffmengen waren beträchtlich und erreichten mit 580 Tonnen im Jahr 1986 den Höchstwert. Mit fortschreitender Gesundung des Sees konnten die Sauerstoff-Einträge reduziert werden und ab 1997 wurde gänzlich auf den Eintrag von Reinsauerstoff verzichtet. Stattdessen wird im Sommer Luft feinblasig eingetragen. Der Betrieb der see-internen Anlagen wird laufend an die Bedürfnisse des Sees angepasst.
Kennzahlen